Wenn wir selbst nähen, dann erwarten wir fast selbstverständlich ein Kleidungsstück, das uns ja nunmal auf den Leib geschneidert wurde - stattdessen bekommen wir oft ein Stück, das genauso wenig passt wie die Kleidung von der Stange oder - noch schlimmer - gar nicht passt. Hier zu eng, dort zu weit, hinten zu kurz und was sollen eigentlich diese Falten da?
Was nur irgendwie angepasst wird, das sitzt halt auch nur irgendwie, daher möchte ich euch heute mal ein wenig zu der Notwendigkeit von Schnittanpassungen erzählen. Um möglicherweise falsche Hoffnungen gar nicht aufkommen zu lassen sei gleich gesagt, dass es in diesem Beitrag nicht um die Schnittanpassung an sich geht, sondern er soll zeigen, warum es so wichtig ist sich mit solchen Anpassungen auseinander zu setzen.
Unseren Körper auszumessen ist unverzichtbar, dennoch sind Maße allein keine Garantie für ein passendes Kleidungsstück. Leider ist es nicht immer so einfach Passformmängel vor dem Nähen zu erahnen oder zu messen. Die Maße können stimmen, aber trotzdem falsche Proportionen haben. Denn das Maß bestimmt nur, wie lang der Weg zwischen zwei Punkte ist - nicht was dazwischen passiert.
Es ist schließlich auch ein Unterschied ob wir eine 5km lange Strecke auf dem geraden Hamburger Deich oder in den bergigen Alpen mit dem Rad fahren.
Nehmen wir dieses Beispiel von zwei gleichlangen Kleid. Während die Länge links gut verteilt ist, sitzt es rechts gar nicht - im Hohlkreuz staucht der Stoff (1) und gleichzeitig wird der Saum durch mehr Länge über den runden Po hinten hochgezogen (2). Die Länge an sich stimmt, aber die Verteilung ist so ungünstig, dass es dennoch nicht passt. Würde man nun die Länge aus dem Oberteil wegnehmen und sie am Po wieder hinzufügen, dann würde es wieder passen.
Dabei ist es aber nicht allein die Länge, die für ein unstimmiges Ergebnis sorgt, sondern auch die Balance, denn durch die fehlende Länge der Saum hochgezogen und der nimmt die Seitennaht mit, sodass auch das vordere Rockteil nach hinten gezogen wird. Dadurch wird die Balance im ganzen Rock gestört.
Nun könnte man dieses und ähnliche Probleme teilweise auch vorab lösen, wenn man genauer Maß nimmt, also statt die Länge des gesamten Kleides zu messen, würde man zB die hintere Rückenlänge messen - viele Hinweise über Maße und das richtige Maß nehmen, habe ich euch schonmal in der Woche nach Maß vorgestellt.
..oder warum auch ein passender Rock hochkrabbelt
Für den stimmmigen Gesamteindruck eines Kleidungsstückes, zB eines Rockes, müssen der Saum und die Seitennähte gerade sein. Da wir zumeist mit beiden Beinen fest im Leben stehen und das Auge sich daher auch an der Umgebung orientiert, ist es nicht so wichtig, dass der Rocksaum parallel zur Taille ist, sondern vielmehr zum Boden, denn damit vergleicht unser Auge. Entscheidend ist also nicht, dass alle Rockteile von der Taille aus gleich lang sind, sondern vielmehr, dass der Rock an die Trägerin angepasst wird und somit der Saum parallel zum Boden verläuft.
Ihr kennt das vielleicht, dass ein Rock beim ersten Anziehen vor dem Spiegel noch sehr schön sitzt, aber nach den wenigen Schritten hängt er plötzlich schief und wirft merkwürdige Falten, er verwirrt sich in den Beinen und krabbelt hoch.
Die Wenigsten von uns haben eine waagerechte Taille, sondern aufgrund von Haltung und Körperbau ist unsere Taille geneigt. Schnittmuster berücksichtigen eine leichte Neigung bereits (deshalb sind Röcke am Bund schon leicht rundlich), aber je nachdem wie ausgeprägt sie ist, desto mehr kommen sie trotzdem aus der Balance.
Um zukünftige Projekte gleich richtig anzufertigen wird die Strecke vom Boden aus gemessen:
Und wo wir gerade über das Messen von Röcken reden, möchte ich euch noch auf einen häufigen Messfehler, der gerade bei engen Röcken entscheidend sein kann, hinweisen.
Röcke werden anhand des Hüftmaßes, also der breitesten Stelle der Hüfte ausgewählt. Gerade für Frauen mit einem Bäuchlein stellt das manchmal keine einfache Messung dar, denn es gibt mehrere Stellen, die etwas ausgepräger sind. Am Bauch, am Po, an der Hüftkurve - oft sind diese Maße relativ eng beieinander. Im Beispiel sieht man wie eng zwei Maße aneinander sind (1) - wir wählen natürlich pflichtbewusst das größere Maß und suchen danach den Schnitt aus.
Der Schnitt ist aber gar nicht für ein Bäuchlein ausgelegt und obwohl er an der gemessenen Stelle ideal passen würde (2), muss das Bäuchlein halt auch mit rein in den Rock.
Wer auf die Idee kommt eine Bauchanpassung, also quasi eine FBA für das Bäuchlein zu machen, könnte natürlich den Platz vergleichbar schaffen, aber man möchte ja eigentlich ungern das Bäuchlein so ausformen wie zB die Brust. Daher wird der Rock wohl eher gerade herunterfallen und dann braucht man die gesamte Weite wie oben beschrieben.
Das lässt sich kaum genau sagen - das kommt ganz darauf an wie ausgeprägt die Abweichungen des eigenen Körpers von den Maßen des Schnittmusters sind, wie gut der einzelne Schnitt sitzt, wie wichtig die genaue Passform bei dem Kleidungsstück ist und wie der Stoff sich verhält. Eine körpernahe Bluse aus Webware muss natürlich genauer angepasst sein als ein loses Shirt aus Jersey. Grundsätzlich passt aber alles besser, wenn es genau angepasst wurde.
Die wenigsten von uns erfüllen genau das Maß eines jeden Schnittmusters. Tatsächlich gibt es keine Standardmaße - weder bei den Schnittmuster noch bei der Konfektionsware. So etwas wie eine Kaufgröße gibt es daher auch nicht. Dass ein Schnitt also auf Anhieb gut sitzt ist zumeist eher Zufall.
Ein Kleidungsstück sitzt immer dann sehr gut, wenn es in Balance ist und der Fall, also der Fadenlauf, zum Körper passt. Die einzelnen Fäden eines Gewebes sollten also stets den Formen des Körpers folgen - besonders gut erkennt man das bei Streifen- oder Karostoffen.
Stattdessen kann man die Beugefalte besser dadurch beheben, dass mehr Raum gegeben wird. (Ich kann euch verraten, dass die Lage ziemlich genau dem Punkt entspricht, bei dem wir bei einer Full Bust Adjustment vom Ärmel aus Platz zur Brust dazugeben.) Dadurch hat der Stoff genug Platz um trotz Rundung am Körper glatt zu liegen.
Weiter unten sehen wir Falten, die sich von der Seitennaht hoch zur Brust ziehen (2). Anders als bei der Falte im Armloch haben wir hier Zugfalten. Zugfalten zeigen zu den Punkten an oder zwischen denen der Zug ausgeübt wird und je gerader und tiefer die Falten desto stärker ist der Zug. Hier ist der Zug noch nicht besonders stark, aber führt vom Brustpunkt eindeutig zur Stecknadel in der Seitennaht (auf dem Bild weiter oben schräg von vorn ist es noch deutlicher zu sehen).
Durch die Hebung (3) kann man gleichzeitig die Zugfalten erklären, denn der Weg über die große Brust ist länger als im Schnitt vorgesehen. Die Länge, die die größere Brust braucht, fehlt am Saum - der zieht nach oben. Solange das Schnittteil lose war, folgte der Stoff einfach dem Fall über die Brust. Durch die Seitennaht zwingen wir aber den Stoff in die gewünschte Form. Nun muss der Saum (bzw. die waagerechten Fäden im Gewebe) den Bogen mitgehen. Dazu wiederum bräuchte er mehr Weg als in der Waagerechten und da er diesen nicht bekommt, bildet sich die Spannung, die Zugfalten entstehen lässt.
Durch eine entsprechende Anpassung beheben wir all diese Fehler. Wir geben mehr Raum über die Brust, sodass der Stoff wieder genug Platz hat und die Beugefalte verschwindet, geben mehr Weite, weil die größere Brust mehr Umfang bedeutet (nehmen diese durch Abnäher in der Taillennaht wieder weg), und fügen Länge genau über die Brust hinzu (nehmen diese durch den Abnäher in der Seitennaht wieder weg).
Es ist ein sehr gutes Beispiel für eine gelungene Schnittanpassung. Zudem kann man auch gut erkennen, dass es bei einem schiefen Saum (egal ob Oberteil oder auch Rock) nicht so empfehlen ist, einfach den Saum zu korrigieren und unten gerade abzuschneiden, denn das behebt die Zugfalten und die fehlende Balance im Kleidungsstück nicht.
Ein paar Worte möchte ich nun noch zum Abnäher selbst verlieren - ich habe dem Oberteil keine komplette Anpassung verpasst, da es nur zur Verdeutlichung dient, aber ich habe mal einen Abnäher (nämlich den Keil von (1)) lose abgesteckt, um euch zu zeigen welchen Effekt ein einfacher Abnäher haben kann:
(Um das nochmal klar zu sagen: Dies ist nur zur Verdeutlichung - ein solcher Abnäher würde tatsächlich nicht taugen, denn zum einen verkürzt er das Armloch, aber auch die Länge des gesamten Vorderteils, und zum anderen ist weiterhin an der Taille und an der Schulter das ganze Oberteil zu weit - eine große Brust braucht Platz genau dort, nämlich an der Brust. Näheres dazu findet ihr im Beitrag zur FBA, den ich allen Mädchen mit einer großen Brust ans Herz legen möchte.)
Ich hoffe ist es nun ersichtlich(er) warum eine gezielte und eigene Anpassung so wichtig ist - Abweichungen, Falten und Balancen sollten behoben werden, damit das fertige Kleidungsstück wirklich auf den Leib geschneidert ist und viel Freude bereitet. Falls ihr Fragen oder Ergänzungen habt, immer her damit.
Was nur irgendwie angepasst wird, das sitzt halt auch nur irgendwie, daher möchte ich euch heute mal ein wenig zu der Notwendigkeit von Schnittanpassungen erzählen. Um möglicherweise falsche Hoffnungen gar nicht aufkommen zu lassen sei gleich gesagt, dass es in diesem Beitrag nicht um die Schnittanpassung an sich geht, sondern er soll zeigen, warum es so wichtig ist sich mit solchen Anpassungen auseinander zu setzen.
Schnittanpassung hat viel mit dem Erkennen von Ursachen zutun. Das braucht Zeit und Erfahrung, aber ist natürlich auch für Anfänger ein wichtiges Thema - denn was nutzt das Selbernähen, wenn es am Ende genauso schlecht sitzt wie von der Stange?
- Wieso passt es nicht, obwohl die Maße stimmen?
- Balance im Kleidungsstück?
- Das richtige Maß finden
- Muss ich denn wirklich jeden Schnitt anpassen?
- Wie erkenne ich Passformmängel?
- Was sind die Grenzen der Schnittanpassung?
- Die Notwendigkeit von Schnittanpassungen am Beispiel
- Was nutzt denn so ein Abnäher?
1. Wieso passt es nicht, obwohl die Maße stimmen?
Unseren Körper auszumessen ist unverzichtbar, dennoch sind Maße allein keine Garantie für ein passendes Kleidungsstück. Leider ist es nicht immer so einfach Passformmängel vor dem Nähen zu erahnen oder zu messen. Die Maße können stimmen, aber trotzdem falsche Proportionen haben. Denn das Maß bestimmt nur, wie lang der Weg zwischen zwei Punkte ist - nicht was dazwischen passiert.
Es ist schließlich auch ein Unterschied ob wir eine 5km lange Strecke auf dem geraden Hamburger Deich oder in den bergigen Alpen mit dem Rad fahren.
Nehmen wir dieses Beispiel von zwei gleichlangen Kleid. Während die Länge links gut verteilt ist, sitzt es rechts gar nicht - im Hohlkreuz staucht der Stoff (1) und gleichzeitig wird der Saum durch mehr Länge über den runden Po hinten hochgezogen (2). Die Länge an sich stimmt, aber die Verteilung ist so ungünstig, dass es dennoch nicht passt. Würde man nun die Länge aus dem Oberteil wegnehmen und sie am Po wieder hinzufügen, dann würde es wieder passen.
Dabei ist es aber nicht allein die Länge, die für ein unstimmiges Ergebnis sorgt, sondern auch die Balance, denn durch die fehlende Länge der Saum hochgezogen und der nimmt die Seitennaht mit, sodass auch das vordere Rockteil nach hinten gezogen wird. Dadurch wird die Balance im ganzen Rock gestört.
Nun könnte man dieses und ähnliche Probleme teilweise auch vorab lösen, wenn man genauer Maß nimmt, also statt die Länge des gesamten Kleides zu messen, würde man zB die hintere Rückenlänge messen - viele Hinweise über Maße und das richtige Maß nehmen, habe ich euch schonmal in der Woche nach Maß vorgestellt.
2. Balance im Kleidungsstück
..oder warum auch ein passender Rock hochkrabbelt
Für den stimmmigen Gesamteindruck eines Kleidungsstückes, zB eines Rockes, müssen der Saum und die Seitennähte gerade sein. Da wir zumeist mit beiden Beinen fest im Leben stehen und das Auge sich daher auch an der Umgebung orientiert, ist es nicht so wichtig, dass der Rocksaum parallel zur Taille ist, sondern vielmehr zum Boden, denn damit vergleicht unser Auge. Entscheidend ist also nicht, dass alle Rockteile von der Taille aus gleich lang sind, sondern vielmehr, dass der Rock an die Trägerin angepasst wird und somit der Saum parallel zum Boden verläuft.
Ihr kennt das vielleicht, dass ein Rock beim ersten Anziehen vor dem Spiegel noch sehr schön sitzt, aber nach den wenigen Schritten hängt er plötzlich schief und wirft merkwürdige Falten, er verwirrt sich in den Beinen und krabbelt hoch.
Die Wenigsten von uns haben eine waagerechte Taille, sondern aufgrund von Haltung und Körperbau ist unsere Taille geneigt. Schnittmuster berücksichtigen eine leichte Neigung bereits (deshalb sind Röcke am Bund schon leicht rundlich), aber je nachdem wie ausgeprägt sie ist, desto mehr kommen sie trotzdem aus der Balance.
Um die Balance wieder herzustellen, solltet ihr zuerst prüfen, ob der Rock genug Weite an den Hüften hat, denn das "Hochkrabbeln" des Rockes kann auch daran liegen, dass der Stoff sich hochschiebt, wenn er zu eng sitzt.
Nachdem ihr das ausgeschlossen habt, ist die Seitennaht ein guter Hinweis für den richtigen Sitz. Richtet die Seitennaht senkrecht aus und legt ein Gummiband um die Taille um zu schauen, wo Länge weggenommen oder zugegeben werden muss.Um zukünftige Projekte gleich richtig anzufertigen wird die Strecke vom Boden aus gemessen:
Ist also dann zB die hintere Mitte vom Boden bis zur Taille 5cm länger als die vordere Mitte, dann müssen die Rockteile entsprechend angepasst werden. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Maße der linken und rechten Seite gleichmäßig über die gesamte Bundlänge verteilt. Einen wunderbaren Beitrag samt Beispiel dazu hat Julia von Sewing Galaxy vor einiger Zeit veröffentlicht.
Der Betrachter wird schließlich am Körper, in der Bewegung und mit einem gerade Saum nicht erkennen können, dass die Taille geneigt ist oder der Rock über einen runden Po mehr Länge braucht.
Der Rock wird also von oben angepasst, aber von unten gemessen.
3. Das richtige Maß finden
Und wo wir gerade über das Messen von Röcken reden, möchte ich euch noch auf einen häufigen Messfehler, der gerade bei engen Röcken entscheidend sein kann, hinweisen.
Röcke werden anhand des Hüftmaßes, also der breitesten Stelle der Hüfte ausgewählt. Gerade für Frauen mit einem Bäuchlein stellt das manchmal keine einfache Messung dar, denn es gibt mehrere Stellen, die etwas ausgepräger sind. Am Bauch, am Po, an der Hüftkurve - oft sind diese Maße relativ eng beieinander. Im Beispiel sieht man wie eng zwei Maße aneinander sind (1) - wir wählen natürlich pflichtbewusst das größere Maß und suchen danach den Schnitt aus.
Der Schnitt ist aber gar nicht für ein Bäuchlein ausgelegt und obwohl er an der gemessenen Stelle ideal passen würde (2), muss das Bäuchlein halt auch mit rein in den Rock.
Das Ergebnis könnt ihr euch vielleicht schon denken, denn der Rock ist plötzlich an dieser Stelle zu eng, verzieht sich und erzeugt Zugfalten (3). Um das korrekte Maß zu ermitteln müssen wir unsere Kurven also zu einem Maß zusammenfassen. Theoretisch geht das, indem man ein Lineal oder Ähnliches am Bauch senkrecht entlangführt und dann so das neue Maß ermittelt (4). Praktisch sind da Probemodelle hilfreich, die genug Nahtzugabe stehen lassen um noch ein paar cm auszulassen. Falls der Rock durch die benötigte Mehrweite dann an der Taille zu weit wird, ist die Weite mit Abnähern wegzunehmen.
Der Rock wird nach der breitesten Stelle ausgewählt und dann verschmälert.
Wer auf die Idee kommt eine Bauchanpassung, also quasi eine FBA für das Bäuchlein zu machen, könnte natürlich den Platz vergleichbar schaffen, aber man möchte ja eigentlich ungern das Bäuchlein so ausformen wie zB die Brust. Daher wird der Rock wohl eher gerade herunterfallen und dann braucht man die gesamte Weite wie oben beschrieben.
4. Muss ich denn wirklich jeden Schnitt anpassen?
Das lässt sich kaum genau sagen - das kommt ganz darauf an wie ausgeprägt die Abweichungen des eigenen Körpers von den Maßen des Schnittmusters sind, wie gut der einzelne Schnitt sitzt, wie wichtig die genaue Passform bei dem Kleidungsstück ist und wie der Stoff sich verhält. Eine körpernahe Bluse aus Webware muss natürlich genauer angepasst sein als ein loses Shirt aus Jersey. Grundsätzlich passt aber alles besser, wenn es genau angepasst wurde.
Die wenigsten von uns erfüllen genau das Maß eines jeden Schnittmusters. Tatsächlich gibt es keine Standardmaße - weder bei den Schnittmuster noch bei der Konfektionsware. So etwas wie eine Kaufgröße gibt es daher auch nicht. Dass ein Schnitt also auf Anhieb gut sitzt ist zumeist eher Zufall.
Ein Kleidungsstück sitzt immer dann sehr gut, wenn es in Balance ist und der Fall, also der Fadenlauf, zum Körper passt. Die einzelnen Fäden eines Gewebes sollten also stets den Formen des Körpers folgen - besonders gut erkennt man das bei Streifen- oder Karostoffen.
Bei dem Modell oben rechts zB sieht man ganz wunderbar, wie unterhalb der Brust (und auch an der Seitennaht) Weite weggenommen wird.
An dem Modell unten links werden die Weiten durch Einhalten bzw. Falten weggenommen, aber viel spannender ist wie schön gerade der Saum liegt - die Länge ist sehr gut an die Dame, an ihre Figur angepasst.
Nun verarbeiten wir ja nicht immer Streifen- und Karostoffe, aber Passformmängel kann man eigentlich recht gut erkennen - es sitzt halt nicht. Zumeist trägt es sich unangenehm und vor allem ein kritischer Blick in den Spiegel zeigt schnell verräterische Falten, aufgeplusterten Stoff oder schiefe (Seiten-)Nähte und Säume. Noch ein wenig einfacher wird es, wenn ihr auch andere markante Stellen wie die vordere und hintere Mitte und die Brust sowie Taille kennzeichnet und ihren Verlauf am Körper prüft.
Achtung: Beurteilen solltet ihr euer Modell übrigens immer erst nachdem ihr einige Schritte gegangen seid und euch ein wenig bewegt habt, denn ein zu enger Rock zB schiebt sich bei der Bewegung hoch und nicht beim Stillstehen vor dem Spiegel.
Einfacher ist es aber zu überlegen, ob man in der Vergangenheit oft wiederkehrende Probleme hatte. Mädchen mit viel Brust haben wahrscheinlich keine gute sitzende Bluse im Schrank, an Mädchen mit breiten Hüften schlabbern die Hosen immer in der Taille und Mädchen mit schmalen Schultern ist alles irgendwie zu weit obenrum.. Wir können nicht immer sofort benennen, was die Ursache ist, aber das Symptom kennen wir meistens schon.
Damit kommen wir auch gleich mal zu den Grenzen der Schnittanpassung und eine davon ergibt sich schon ganz logisch - wir passen natürlich keine asymmetrischen, unvorteilhaften oder ungeliebten Stellen an. Es liegt an uns, ein Bäuchlein verschwinden zu lassen und nicht ausgerechnet noch zu betonen. Auch zB schiefe Hüften passen wir nicht bis zum Letzten an, sondern finden ein Mittel zwischen Passformgenauigkeit und einer gefälligen Betrachtung. Und das Verhältnis zwischen Anpassungsaufwand und Verbesserung sollte natürlich stimmen - kleinere Abweichungen können auch hingenommen oder durch ein bisschen Schummeln korrigiert werden.
Manche Formen und Gestaltungen bringen auch gewisse Faltenbildung schlichtweg mit sich. zB verursacht ein angeschnittener Ärmel immer Falten in der Achsel, wo der Stoff sich zusammenschiebt. Ist das Modell ansonsten gut angepasst, dann ergibt sich trotz der Falten ein gefälliges Bild (wie rechts zu sehen) - kommt ein solcher Faltenwurf mit einer schlechter Passform zusammen, dann wirkt es knautschig und unpassend.
Bei aller Anpassung sollten wir auch nicht vergessen, dass unsere Kleidung bequem, beweglich und für echte Menschen tragbar bleiben muss. Wir sind keine Schaufensterpuppen und bewegen uns - laufen, rennen, sitzen, spielen, drehen, tanzen, all das muss unsere Kleidung mitmachen können. Daher sollte man nicht nach einem perfekten Kleidungsstück streben - Falten in Bewegung oder Bequemlichkeitszugaben gehören dazu.
Da es ein schön anschauliches Beispiel ist und ich ja nunmal eine gewisse Affinität zu dem Thema habe, möchte ich das mal an der Anpassung für die große Brust (Full Bust Adjustment) demonstrieren. Es gibt recht eindeutige Zeichen, die auf eine fehlende Anpassung an der großen Brust hinweisen, aber man muss sie auch erkennen. Das ist manchmal gar nicht so einfach (auch weil unter Umständen eine Kombination aus anderen Normabweichungen ein ähnliches Bild verursacht), aber vielleicht erleichtert manchen dieser Beitrag ja auch die Ursachenforschung.
Ich habe mal ein ganz einfaches Schnittmuster ohne Abnäher und ohne eingesetzte Ärmel in der passenden Oberweitengröße zugschnitten, wichtige Punkte wie vordere Mitte und Taille markiert und der Puppe übergeworfen.
An dem Modell unten links werden die Weiten durch Einhalten bzw. Falten weggenommen, aber viel spannender ist wie schön gerade der Saum liegt - die Länge ist sehr gut an die Dame, an ihre Figur angepasst.
5. Wie erkenne ich Passformmängel?
Nun verarbeiten wir ja nicht immer Streifen- und Karostoffe, aber Passformmängel kann man eigentlich recht gut erkennen - es sitzt halt nicht. Zumeist trägt es sich unangenehm und vor allem ein kritischer Blick in den Spiegel zeigt schnell verräterische Falten, aufgeplusterten Stoff oder schiefe (Seiten-)Nähte und Säume. Noch ein wenig einfacher wird es, wenn ihr auch andere markante Stellen wie die vordere und hintere Mitte und die Brust sowie Taille kennzeichnet und ihren Verlauf am Körper prüft.
Achtung: Beurteilen solltet ihr euer Modell übrigens immer erst nachdem ihr einige Schritte gegangen seid und euch ein wenig bewegt habt, denn ein zu enger Rock zB schiebt sich bei der Bewegung hoch und nicht beim Stillstehen vor dem Spiegel.
Einfacher ist es aber zu überlegen, ob man in der Vergangenheit oft wiederkehrende Probleme hatte. Mädchen mit viel Brust haben wahrscheinlich keine gute sitzende Bluse im Schrank, an Mädchen mit breiten Hüften schlabbern die Hosen immer in der Taille und Mädchen mit schmalen Schultern ist alles irgendwie zu weit obenrum.. Wir können nicht immer sofort benennen, was die Ursache ist, aber das Symptom kennen wir meistens schon.
6. Was sind die Grenzen der Schnittanpassung?
Damit kommen wir auch gleich mal zu den Grenzen der Schnittanpassung und eine davon ergibt sich schon ganz logisch - wir passen natürlich keine asymmetrischen, unvorteilhaften oder ungeliebten Stellen an. Es liegt an uns, ein Bäuchlein verschwinden zu lassen und nicht ausgerechnet noch zu betonen. Auch zB schiefe Hüften passen wir nicht bis zum Letzten an, sondern finden ein Mittel zwischen Passformgenauigkeit und einer gefälligen Betrachtung. Und das Verhältnis zwischen Anpassungsaufwand und Verbesserung sollte natürlich stimmen - kleinere Abweichungen können auch hingenommen oder durch ein bisschen Schummeln korrigiert werden.
Manche Formen und Gestaltungen bringen auch gewisse Faltenbildung schlichtweg mit sich. zB verursacht ein angeschnittener Ärmel immer Falten in der Achsel, wo der Stoff sich zusammenschiebt. Ist das Modell ansonsten gut angepasst, dann ergibt sich trotz der Falten ein gefälliges Bild (wie rechts zu sehen) - kommt ein solcher Faltenwurf mit einer schlechter Passform zusammen, dann wirkt es knautschig und unpassend.
Bei aller Anpassung sollten wir auch nicht vergessen, dass unsere Kleidung bequem, beweglich und für echte Menschen tragbar bleiben muss. Wir sind keine Schaufensterpuppen und bewegen uns - laufen, rennen, sitzen, spielen, drehen, tanzen, all das muss unsere Kleidung mitmachen können. Daher sollte man nicht nach einem perfekten Kleidungsstück streben - Falten in Bewegung oder Bequemlichkeitszugaben gehören dazu.
7. Die Notwendigkeit von Schnittanpassungen am Beispiel
Da es ein schön anschauliches Beispiel ist und ich ja nunmal eine gewisse Affinität zu dem Thema habe, möchte ich das mal an der Anpassung für die große Brust (Full Bust Adjustment) demonstrieren. Es gibt recht eindeutige Zeichen, die auf eine fehlende Anpassung an der großen Brust hinweisen, aber man muss sie auch erkennen. Das ist manchmal gar nicht so einfach (auch weil unter Umständen eine Kombination aus anderen Normabweichungen ein ähnliches Bild verursacht), aber vielleicht erleichtert manchen dieser Beitrag ja auch die Ursachenforschung.
Ich habe mal ein ganz einfaches Schnittmuster ohne Abnäher und ohne eingesetzte Ärmel in der passenden Oberweitengröße zugschnitten, wichtige Punkte wie vordere Mitte und Taille markiert und der Puppe übergeworfen.
Das ist was euer Stoff ohne das Rückenteil tun würde - er folgt im Prinzip der Brust, die nicht nur den höchsten Punkt beschreibt, sondern über die der Stoff auch den längsten Weg braucht, sodass der Saum rundlich fällt und die Seitennaht vom Stoff in der Mitte hoch gezogen wird
Das ist übrigens das, was (wie oben beschrieben) auch bei Röcken passiert - wenn statt der Brust ein großer Po mehr Länge braucht, dann wird der Saum am unteren Rand ähnlich hochziehen.
Nun zwingen wir aber unser Oberteil durch die Seitennähte zu einem anderen Verlauf und erhalten ein anderes Bild:
Das ist übrigens das, was (wie oben beschrieben) auch bei Röcken passiert - wenn statt der Brust ein großer Po mehr Länge braucht, dann wird der Saum am unteren Rand ähnlich hochziehen.
Nun zwingen wir aber unser Oberteil durch die Seitennähte zu einem anderen Verlauf und erhalten ein anderes Bild:
Um das mal näher zu beschreiben habe ich das nochmal in Großaufnahme und die markanten Stelle durch Nummern gekennzeichnet:
Wir sehen vom Armloch kommend eine Falte im Stoff, der zum Brustpunkt läuft (1). Es handelt sich um eine Beugefalten, denn Stoff wird (durch das Abknicken) zusammengeschoben. Man könnte meinen, dass es sich anbietet einfach einen Abnäher
einzufügen, allerdings würden wir dadurch das Armloch und die gesamte Länge des Oberteils massiv verkürzen, weshalb das nicht zu empfehlen ist (Näheres dazu hier nochmal).
Stattdessen kann man die Beugefalte besser dadurch beheben, dass mehr Raum gegeben wird. (Ich kann euch verraten, dass die Lage ziemlich genau dem Punkt entspricht, bei dem wir bei einer Full Bust Adjustment vom Ärmel aus Platz zur Brust dazugeben.) Dadurch hat der Stoff genug Platz um trotz Rundung am Körper glatt zu liegen.
Weiter unten sehen wir Falten, die sich von der Seitennaht hoch zur Brust ziehen (2). Anders als bei der Falte im Armloch haben wir hier Zugfalten. Zugfalten zeigen zu den Punkten an oder zwischen denen der Zug ausgeübt wird und je gerader und tiefer die Falten desto stärker ist der Zug. Hier ist der Zug noch nicht besonders stark, aber führt vom Brustpunkt eindeutig zur Stecknadel in der Seitennaht (auf dem Bild weiter oben schräg von vorn ist es noch deutlicher zu sehen).
Durch die Hebung (3) kann man gleichzeitig die Zugfalten erklären, denn der Weg über die große Brust ist länger als im Schnitt vorgesehen. Die Länge, die die größere Brust braucht, fehlt am Saum - der zieht nach oben. Solange das Schnittteil lose war, folgte der Stoff einfach dem Fall über die Brust. Durch die Seitennaht zwingen wir aber den Stoff in die gewünschte Form. Nun muss der Saum (bzw. die waagerechten Fäden im Gewebe) den Bogen mitgehen. Dazu wiederum bräuchte er mehr Weg als in der Waagerechten und da er diesen nicht bekommt, bildet sich die Spannung, die Zugfalten entstehen lässt.
Durch eine entsprechende Anpassung beheben wir all diese Fehler. Wir geben mehr Raum über die Brust, sodass der Stoff wieder genug Platz hat und die Beugefalte verschwindet, geben mehr Weite, weil die größere Brust mehr Umfang bedeutet (nehmen diese durch Abnäher in der Taillennaht wieder weg), und fügen Länge genau über die Brust hinzu (nehmen diese durch den Abnäher in der Seitennaht wieder weg).
Es ist ein sehr gutes Beispiel für eine gelungene Schnittanpassung. Zudem kann man auch gut erkennen, dass es bei einem schiefen Saum (egal ob Oberteil oder auch Rock) nicht so empfehlen ist, einfach den Saum zu korrigieren und unten gerade abzuschneiden, denn das behebt die Zugfalten und die fehlende Balance im Kleidungsstück nicht.
8. Was nutzt denn so ein Abnäher?
Ein paar Worte möchte ich nun noch zum Abnäher selbst verlieren - ich habe dem Oberteil keine komplette Anpassung verpasst, da es nur zur Verdeutlichung dient, aber ich habe mal einen Abnäher (nämlich den Keil von (1)) lose abgesteckt, um euch zu zeigen welchen Effekt ein einfacher Abnäher haben kann:
Links seht ihr wieder das Oberteil, wie es eigentlich gern an der Figur fallen möchte. Durch den Abnäher habe ich diesen Fall umgelenkt und erhalte (ohne weitere Fixierung!) eine wunderbar senkrechte Seitennaht - genau das ist es, was Abnäher für uns tun können.
(Um das nochmal klar zu sagen: Dies ist nur zur Verdeutlichung - ein solcher Abnäher würde tatsächlich nicht taugen, denn zum einen verkürzt er das Armloch, aber auch die Länge des gesamten Vorderteils, und zum anderen ist weiterhin an der Taille und an der Schulter das ganze Oberteil zu weit - eine große Brust braucht Platz genau dort, nämlich an der Brust. Näheres dazu findet ihr im Beitrag zur FBA, den ich allen Mädchen mit einer großen Brust ans Herz legen möchte.)
Schlusswort
Ich hoffe ist es nun ersichtlich(er) warum eine gezielte und eigene Anpassung so wichtig ist - Abweichungen, Falten und Balancen sollten behoben werden, damit das fertige Kleidungsstück wirklich auf den Leib geschneidert ist und viel Freude bereitet. Falls ihr Fragen oder Ergänzungen habt, immer her damit.
Deine Beiträge sind wie immer eine Bereicherung!
AntwortenLöschenDanke dir.
LG
Tanja
Das hast Du wieder sehr schöerklärt in diesem Beitrag. Danke dafür und LG.
AntwortenLöschentoller beitrag :-). ich habe erst vor ein paar tagen ein schnittmuster gezeichnet und gelernt, dass je nach brustumfang ein bestimmter betrag für die balance eingehalten werden muss.
AntwortenLöschenvielen dank für den beitrag der so liebevoll mit bildern ausgestattet ist. eine freude auch fürs auge ;-).
lg
chrissie
Ein ganz wunderbarer Post, vielen Dank für deine Mühe.
AntwortenLöschenVor allem hast du geschafft, das Prinzip sehr verständlich zu erklären. Ich habe zum Thema Schnittanpassungen ein nicht gerade billiges Buch im Schrank stehen, das trotz vieler Fotos deutlich weniger verständliche Infos birgt.
Aber eine Buchempfehlung hätte ich, die es allerdings nur noch im Antiquariat gibt: Marlene Esser “Schneidern mit Chic“
Sie erklärt verschiedene Anpassungen sehr verständlich mit ein paar einfachen Zeichnungen ohne irgendwelchen Schnickschnack. Außerdem werden im Buch noch viele Nähtechniken erklärt.
Auf die Infos bei Julia von Sewing Galaxy hast du ja schon hingewiesen. Ich habe viel von ihr zum Thema Hosrnanpassungen gelernt.
Viele Grüße von Friedalene und nochmals ein dickes Dankeschön für die Infos
Ja, das Buch habe ich auch und finde es ganz wunderbar und gut verständlich, aber ich finde sie selbst und die Sendung von damals auch so charmant und leichtfüßig :)
LöschenVielen Dank für das Lob!
Und wieder ist Dir ein wunderbar informativer und verständlicher Artikel gelungen. Vielen Dank für die Mühe, die darin steckt. Deine klaren Zeichnungen sind ein echter Segen - daran kranken viele andere Anleitungen und Erläuterungen. LG Kuestensocke
AntwortenLöschenVielen Dank für deine tollen Erklärungen, ich verschlinge jeden einzelnen Beitrag von dir ;-) .
AntwortenLöschenLG Kathy
Wow, Du hast Dir wirklich sehr viel Mühe gegeben.. vielen Dank dafür!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Nastjusha
Grandioser Post! Besonders die Demonstration an der Puppe hat gerade zu einem gewaltigen AHA-Erlebnis bei mir geführt. Herzlichen Dank. LG, Manuela
AntwortenLöschenVielen Dank für die tolle Erklärung!
AntwortenLöschenEs wäre super, wenn Du mir noch ein paar Fragen beantworten könntest. Ich habe die Berechnung für mich gemacht und den Papierschnitt entsprechend geändert. Bei mir ist es so, dass mein Busen gar nicht so groß ist (85cm Oberbrustumfang und 89cm Umfang ergibt lt. Formel 2cm), aber meine Brust tief angesetzt (Brustpunkt 28 cm unter Schulternaht) und ausgeprägte Taille. Ich nähe viele Shirts aus Jersey und hatte bisher oft das Problem mit unschönen Zugfalten seitlich außen über der Brust, obwohl der Stoff elastisch ist. Da ich noch leichte Stickstoffe und teilweise transparenten Stoff mit Querstreifen zu Shirts verarbeiten möchte, frage ich mich, ob ich den unteren Abnäher auch weglassen und die Weite stattdessen seitlich korriegieren kann, da ich fürchte, dass der untere Abnäher bei solchen Stoffen seltsam aussieht.
Vielen Dank
LG Daniela
Hallo Daniela :)
LöschenWenn es nur um diese Falten geht (oben unter (1)) zu sehen?) und ansonsten nicht zu eng ist oder sich die Seitennaht verzieht, dann könntest Du auch nur Länge zugeben, dann werden die Beugefalten vermutlich verschwinden oder sich zumindest deutlich bessern. Dazu einfach am Brustpunkt waagerecht einschneiden und auseinanderziehen. Dann einen Abnäher in dien Seitennaht legen und die Länge da wieder wegnehmen, damit alles zusammenpasst und fertig.
Wenn Du schon Abnäher im Schnitt hast, dann so verlegen, dass sie auf den Brustpunkt zeigen.
Ansonsten halt eine normale FBA machen. Seitlich wegnehmen finde ich nicht so gelungen (Dein Stoff wird dann zur Seite gezogen und die Seitennaht verziehen). Lieber wegdrehen und vielleicht auch noch in den seitlichen Brustabnäher legen (bei so wenig Zugabe passt das auch in einem Abnäher :) ) oder einfach offen lassen - je nachdem wieviel Weite das gibt und wieviel gefällt.
Ich hoffe das war hilfreich, ansonsten sag' gern Bescheid :)
Viele Grüße, Anne