Heute zeige ich meine Jacke für den Herbst und Winter nach dem Schnitt #115 aus der Burda 10/2020, wobei dieser Schnitt einen Jackenschnitt aus der allerersten Ausgabe der Burda Moden von 1950 aufgegriffen und neu aufgelegt hat.
Der Schnitt zeichnet sich einerseits durch die Schnittführung mit angeschnittenen Ärmeln und taillierter Form und andererseits durch die Details wie Steppnähte, Pelzbesätze und den geknöpften Gürtel aus. Außerdem erhält die Jacke durch die Verarbeitung von gemustertem Stoff, wie hier einem Karomuster, einen besonderen Dreh.
Gerade die Verarbeitung des Stoffes war für mich eine echte Herausforderung, denn ich wollte gern einen Stoff aus dem Vorrat verwenden, der aus zweiter Hand war und daher nur 2,2m hergab und zudem ein Mottenloch hatte, das umgangen werden musste. Burda sah für die Jacke mindestens 2,85m vor.
Nun weiß ich, dass Burda häufig sehr großzügig mit seinen Stoffangaben ist, daher wollte ich es trotzdem versuchen und habe also einige Stunden investiert und meine Schnittteile in verschiedenen Konstellationen auf das vorhandene Stoffstück gelegt. Und letztlich ist es gelungen - wenn die Jacke auch 3cm kürzer ist als vorgesehen, das Muster an den Ärmelnähten nicht passt und ich die Taschenbeutel sowie Saumbesätze stückeln musste. Außerdem habe ich das untere Rückenteil im schrägen Fadenlauf zugeschnitten, was mir aber auch optisch sehr gut gefällt und was ich vermutlich auch bei ausreichend Stoff erwogen hätte.
Insgesamt bin ich aber sehr begeistert wie gut das Muster passt - gerade auch in der vorderen Mitte und am Übergang zu den seitlichen Vorderteilen habe ich mir Zeit gelassen und mit viel Sorgfalt zugeschnitten, festgesteckt und genäht.
Anpassungen gab es auch einige: Ich habe den Schnitt um zwei Kleidergrößen auf Größe 48 vergrößert, danach habe ich am Oberteil mit seinen Teilungsnähten eine Brustanpassung (Full Bust Adjustment) vorgenommen. Die Teilungsnaht lief aber an mir nicht wie gedacht, so war die Brustanpassung viel zu hoch geraten und am Probestück wölbte sich der Stoff deutlich oberhalb der Brust. Also nochmal von vorn und nun sitzt es fast richtig - sollte ich den Schnitt nochmal nähen, werde ich den Brustpunkt weitere 2cm nach unten verlegen.
Außerdem habe ich bei der Schulternaht ein festes Band mitlaufen lassen, damit der Wollstoff sich dort nicht aushängt und ich habe Schulterpolster eingenäht, die zwar im Schnitt nicht vorgesehen waren, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das Original solche hatte. Außerdem sieht die Schulterlinie mit Polstern einfach besser aus und der Stoff wirft weniger Falten - gerade in Bewegung.
Und falls jemand den Schnitt nähen möchte, kann ich nur empfehlen, die Steppnähte an den Vorderteilen erst nach dem Verbinden von Ober- und Unterteil abzusteppen; es ist schon herausfordernd genug, alle Muster und Nähte aufeinandertreffen zu lassen, da muss man es sich mit weiteren Nähten nicht noch extra schwer machen.
Der Kunstpelz, der an Persianer erinnert, und ein paar Druckknöpfe mussten dazugekauft werden, aber alle anderen Materialien wie Knöpfe, Garn und passendes Futter waren vorhanden. Zusätzliche Wattierung oder Einlage habe ich bis auf die normale Bügeleinlage nicht verwendet, sodass die Jacke nicht unbedingt für erhebliche Minusgrade geeignet ist, aber einen langen Spaziergang durch die verschneite Landschaft mit Schneebällen hat sie bereits zufriedenstellend absolviert.
Unter der Jacke trage ich ebenfalls Selbstgenähtes, nämlich ein rotes Oberteil aus Strickstoff und einen grauen Rock.
Jedenfalls bin ich äußerst zufrieden damit, wie die Jacke geworden ist und fühle mich sehr wohl darin!
Der Schnitt zeichnet sich einerseits durch die Schnittführung mit angeschnittenen Ärmeln und taillierter Form und andererseits durch die Details wie Steppnähte, Pelzbesätze und den geknöpften Gürtel aus. Außerdem erhält die Jacke durch die Verarbeitung von gemustertem Stoff, wie hier einem Karomuster, einen besonderen Dreh.
Gerade die Verarbeitung des Stoffes war für mich eine echte Herausforderung, denn ich wollte gern einen Stoff aus dem Vorrat verwenden, der aus zweiter Hand war und daher nur 2,2m hergab und zudem ein Mottenloch hatte, das umgangen werden musste. Burda sah für die Jacke mindestens 2,85m vor.
Nun weiß ich, dass Burda häufig sehr großzügig mit seinen Stoffangaben ist, daher wollte ich es trotzdem versuchen und habe also einige Stunden investiert und meine Schnittteile in verschiedenen Konstellationen auf das vorhandene Stoffstück gelegt. Und letztlich ist es gelungen - wenn die Jacke auch 3cm kürzer ist als vorgesehen, das Muster an den Ärmelnähten nicht passt und ich die Taschenbeutel sowie Saumbesätze stückeln musste. Außerdem habe ich das untere Rückenteil im schrägen Fadenlauf zugeschnitten, was mir aber auch optisch sehr gut gefällt und was ich vermutlich auch bei ausreichend Stoff erwogen hätte.
Insgesamt bin ich aber sehr begeistert wie gut das Muster passt - gerade auch in der vorderen Mitte und am Übergang zu den seitlichen Vorderteilen habe ich mir Zeit gelassen und mit viel Sorgfalt zugeschnitten, festgesteckt und genäht.
Anpassungen gab es auch einige: Ich habe den Schnitt um zwei Kleidergrößen auf Größe 48 vergrößert, danach habe ich am Oberteil mit seinen Teilungsnähten eine Brustanpassung (Full Bust Adjustment) vorgenommen. Die Teilungsnaht lief aber an mir nicht wie gedacht, so war die Brustanpassung viel zu hoch geraten und am Probestück wölbte sich der Stoff deutlich oberhalb der Brust. Also nochmal von vorn und nun sitzt es fast richtig - sollte ich den Schnitt nochmal nähen, werde ich den Brustpunkt weitere 2cm nach unten verlegen.
Außerdem habe ich bei der Schulternaht ein festes Band mitlaufen lassen, damit der Wollstoff sich dort nicht aushängt und ich habe Schulterpolster eingenäht, die zwar im Schnitt nicht vorgesehen waren, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das Original solche hatte. Außerdem sieht die Schulterlinie mit Polstern einfach besser aus und der Stoff wirft weniger Falten - gerade in Bewegung.
Und falls jemand den Schnitt nähen möchte, kann ich nur empfehlen, die Steppnähte an den Vorderteilen erst nach dem Verbinden von Ober- und Unterteil abzusteppen; es ist schon herausfordernd genug, alle Muster und Nähte aufeinandertreffen zu lassen, da muss man es sich mit weiteren Nähten nicht noch extra schwer machen.
Der Kunstpelz, der an Persianer erinnert, und ein paar Druckknöpfe mussten dazugekauft werden, aber alle anderen Materialien wie Knöpfe, Garn und passendes Futter waren vorhanden. Zusätzliche Wattierung oder Einlage habe ich bis auf die normale Bügeleinlage nicht verwendet, sodass die Jacke nicht unbedingt für erhebliche Minusgrade geeignet ist, aber einen langen Spaziergang durch die verschneite Landschaft mit Schneebällen hat sie bereits zufriedenstellend absolviert.
Unter der Jacke trage ich ebenfalls Selbstgenähtes, nämlich ein rotes Oberteil aus Strickstoff und einen grauen Rock.
Jedenfalls bin ich äußerst zufrieden damit, wie die Jacke geworden ist und fühle mich sehr wohl darin!
[verlinkt beim MeMadeMittwoch]
Superklasse, wie Du die Karolinien getroffen hast. Bei Karomuster ist doch schon das saubere Zuschneiden so schwierig.
AntwortenLöschenGrüßle Bellana
Wunderschön, ich habe die Herstellung schon im Rahmen dieses Burda Karo Events beobachtet und ich finde, deine Jacke ist mit Abstand die Herausfordernste und Tollste von allen, die da gezeigt wurden, einschließlich der Modelle aus München, lg Anja
AntwortenLöschenDer Mantel krönt das ganze Outfit... lg Sarah
AntwortenLöschenEin klasse Meisterstück und mit den Karos ist Dir ein perfektes Match gelungen... der Zeitaufwand für den Zuschnitt hat sich eindeutig gelohnt.
AntwortenLöschenLG
Sandra
Ui derm schönen Kurzmantel sieht man deinen Kampf um das Mustermatchh nicht an. Das ist die sehr gut gelungen. Rundum gelungen. LG Jeanette
AntwortenLöschenToll, dass so ein altes Schnittmuster noch einmal neu aufgelegt wird. Das Spiel mit den Karos hast du sehr schön hinbekommen.
AntwortenLöschenLG Bella
Der für mich perfekt scheinenden Karo-Anordnung merkt man den Kampf mit zu wenig Stoff nicht an. Und vor deiner perfekten Karolinien-Verarbeitung ziehe ich sowieso den Hut. Dazu noch ein toller Schnitt und ein schöner Karostoff. Kein Wunder dass du rundum zufrieden mit deiner neuen Jacke wirkst.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, heike
Die Angaben von Burda zum Stoffverbrauch sind wirklich immer mit großer Vorsicht zu genießen. Toll, wie Du den Zuschnitt und die aufwändige Verarbeitung gemeistert hast! Das ist schon ein Projekt für Fortgeschrittene ... Hut ab!! Viel Freude mit Deiner Jacke und viele Grüße, Julia
AntwortenLöschenEine sehr sehr schön aufwändige Jacke hast du genäht. Ich lese bei dir immer mit großer Bewunderung, wie du die Schnitte perfekt auf dich und deine Bedürfnisse anpasst. Und das Karo-Matching ist dir auch super gelungen. LG Carola
AntwortenLöschenDeine Jacke sieht toll aus. Deine ganzen Überlegungen und Puzzleeien habe sich gelohnt. Denn Karo ist immer etwas schwierig, selbst wenn genügend Stoff vorhanden ist.
AntwortenLöschenLG, Heike
Der Schnitt hat mich in der Jubiläumsburda auch angelacht. Die Jacke ist dir hammergut gelungen!
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